Wie überstehe ich einen Langstreckenflug?

So ein zwölfstündiger Langstreckenflug kann, insbesondere wenn man so wie wir beide über 1,80 m groß ist, seeehr lang werden. Zwölf Stunden sind eben zwölf Stunden. In diesem Beitrag wollen wir berichten, wie wir uns diese Zeit so angenehmen wie möglich machen, um halbwegs frisch und munter am Zielflughafen anzukommen.

Vor dem Abflug:

  • Ohne Hektik starten: Wir versuchen genügend Zeit für die Anfahrt zum Flughafen, das Einchecken (gerne auch vorab Online von Zuhause aus), die Aufgabe des Gepäcks und das obligatorische Kaufen von Zeitschriften einzuplanen. Durch einen Zeitpuffer ist man bei eventuellen Verspätungen bei der Anfahrt einfach entspannter und kann sich bis zum Boarding noch etwas die Beine vertreten. Was uns zum nächsten Punkt führt…
  • Sport machen: Wenn es irgendwie möglich ist, machen wir vor der Abreise noch eine Runde Sport. Fitnessstudio, Yoga, Dehnübungen oder auch ein flotter Spaziergang. Dadurch ist man etwas ausgepowert und kann das stundenlange sitzen etwas besser ertragen. Außerdem haben wir den Eindruck, dass wir weniger verspannt am Ziel ankommen.
  • Snacks einpacken: Oh, wer Anna gut kennt, weiß, dass sie immerzu hungrig ist. Also werden ein paar Müsliriegel, Fruchtschnitten oder Äpfel eingepackt. So kann die Wartezeit mit Futtern überbrückt und der Aufregungs-Hunger gestillt werden. Außerdem wird so noch etwas Geld gespart, denn an Flughäfen sind die Preise für Essen und Getränke deutlich höher.
  • Entertainment einpacken und aufladen: Obwohl bei Langstreckenflügen meist ein recht umfangreiches Unterhaltungsprogramm an Bord ist, empfiehlt es sich all seine Elektronik wie Smartphone, Tablet oder eBook-Reader Zuhause nochmal vollständig aufzuladen um diese unterwegs am Gate oder im Flugzeug (falls das Entertainment mal nicht wie gewünscht zur Verfügung steht; je nach Airline kann dieses nur gegen Aufpreis dazu gebucht werden) nutzen zu können. Wir haben seit kurzem eine Powerbank dabei, um unterwegs die Elektrogeräte aufladen zu können. Da wir beide eigentlich am allerliebsten in Papier lesen, nehmen wir meist jeweils noch ein Buch ins Handgepäck mit, ebenso wie die ein oder andere Zeitschrift.
  • Leere Trinkflasche einpacken: Diese kann dann nach dem Security-Check wieder mit Wasser aufgefüllt werden. In Deutschland und Teilen von Europa ist dies am Toiletten-Waschbecken möglich (unbedingt auf Beschilderung achten!), in Asien gibt es Trinkwasserhähne. Dies ist in soweit praktisch, dass man nach dem Check nicht nochmal teures Wasser kaufen und nicht bis zur ersten Getränkeausgabe im Flugzeug warten muss. Dank der Klimaanlagen in den Flughäfen haben wir nämlich immer echt viel Durst.
  • Reiseklamotten anziehen: Stichwort: Bequem! Es ist mal nahezu schnurzpiepegal wie du während eines langen Fluges aussiehst. Wenn dir nach Jogginghose ist, dann trag Jogginghose. Hauptsache dir klemmt oder zwickt es nirgendwo und du kannst den langen Reise- und Flugtag in entspannten Klamotten meistern. Wir gehören vermutlich zu den einzigen Menschen, die keine Jogginghose besitzen und somit auch keine während des Fluges tragen können. Bewährt hat sich für uns bislang die Kombi aus lässiger, weiter Jeans, Longsleeve und Hoodie sowie Chucks. Anna trägt dazu immer ein leichtes Halstuch. Des weiteren tragen wir bei Langstreckenflügen Kompressionsstrümpfe die das Thromboserisiko verringern sollen.

Während des Fluges:

  • Trinken, trinken, trinken: Nee Leute, leider keinen Alkohol! Da die sehr trockene Flugzeugluft die Schleimhäute extrem austrocknet, ist es wichtig diese durch regelmäßiges Wasser trinken feucht zu halten. Dadurch haben mögliche Bazillen der Klimaanlage auch weniger Chance sich in eurem Körper breit und euch somit krank zu machen. Wäre ja ein nicht so schöner Reisestart. Das zum Essen dazu gereichte Wässerchen ist allerdings nicht ausreichend, es muss schon mehr sein. Deutlich mehr. Das was man „auf dem Boden“ in der Flugzeit trinken würde, kannste „in der Luft“ locker verdoppeln. Wenn man nicht immerzu nach der Flugbegleitung klingeln möchte, kann man diese auch höflich um eine große Flasche Wasser bitten oder lässt sich seine mitgebrachte Trinkflasche auffüllen.
  • Immer wieder Bewegen: Bei der Länge der Flugzeit und des mangelnden Platzes ist es enorm wichtig sich regelmäßig zu bewegen. Das heißt, etwas zu trinken holen, öfters mal zur Toilette laufen, kleine Gymnastikübungen auf dem Sitzplatz (Schultern kreisen, Füße und Waden anspannen und wieder loslassen, Füße kreisen, Zehen bewegen, Beine massieren…), den Gang rauf und runter laufen. Dies (und das viele Wasser trinken) sollen das Thromboserisiko senken. Wer jedoch ein erhöhtes Risiko für Thrombosen hat, sollte sich vor einem Langstreckenflug unbedingt bei seinem Arzt beraten lassen.
  • Sitzplatz mit Bedacht wählen: Wie gesagt, wir sind recht groß und somit sind Flüge in der Holzklasse für uns eher eine Qual. Da wir das Geld für ein Upgrade in die Businessclass jedoch lieber vor Ort ausgeben möchten, versuchen wir uns den bestmöglichen Sitzplatz der Economy auszuwählen. Generell lässt sich sagen, dass die Abstände zum Vordersitz bei Langstrecken größer sind, als bei einem Flug von Bremen nach London. Sechs Stunden Flugzeit ist unser Limit, ab da tun uns so sehr die Beine weh, dass wir für alles über sechs Stunden Sitzplätze am Notausgang buchen. Diese kosten natürlich etwas mehr (bislang 30-50€ pro Strecke), allerdings sind vor uns auch keine Sitze. Somit können wir unsere Beine komplett ausstrecken, den Sitz herrlich runter rutschen und die Beine somit noch etwas weiter strecken. Das ist schon fast fein! Diese Sitze sind jedoch nicht für jeden etwas, denn man muss entweder bei der Buchung oder beim Check-In mitteilen, ob man sich in der Lage sieht im Notfall die Tür zu öffnen. Denn das ist es ja nunmal auch: ein Sitz am Notausgang. Bislang ist aber alles gut gegangen (toi, toi, toi) und wir konnten einfach nur entspannter sitzen. Wenn wir dort keine Sitze buchen, suchen wir beim Online-Check-In die Plätze aus, die weit von der Bordküche und noch weiter von den Toiletten entfernt sind. Meist wird es dann Mitte und Fenster. Am Fenster kann man sich meist etwas einkuscheln um zu schlafen. Die Mitte ist irgendwie immer doof. Und am Gang kann man manchmal ein wenig die Füße ausstrecken und natürlich öfters aufstehen, um sich zu bewegen, ohne den Sitznachbar zu stören. Ihr steht, richtig großartig ist es vermutlich nur in der Firstclass oder im Cockpit…

Holzklassen-Komfort: Damit man sich die Flugzeit so angenehm wie möglich macht, kommen hier unsere Best-of-Tips und Tricks:

  • ggf. Contactlinsen rausnehmen und Brille aufsetzen
  • Meerwassernasenspray, Nasensalbe und ggf. Augentropfen zum Befeuchten
  • ggf. Make-Up entfernen und Gesicht sowie Hände mit Feuchtigkeitscreme eincremen, Lippenpflege auftragen
  • Zähne vor dem „Schlafen gehen“ putzen
  • Schuhe aus, dicke Socken an
  • ggf. Schlafmaske auf- und Ohropax einsetzen
  • mit Decke, Kopf- oder Nackenkissen so bequem wie möglich auf dem Sitz einrichten
  • viel Wasser trinken, zum Essen wer mag auch ein kleines Glas Wein
  • Was uns ja zwischendurch immer etwas aufmuntert, oh wen wundert es?, ist das Essen. Dies ist mal mehr mal weniger gut, bringt jedoch etwas Abwechslung in den Langstreckenflug-Alltag. Ach, irgendwie gibt es zu Beginn des Fluges auch erstmal so viel zu entdecken wie z.B. die Overnight-Kits, das allgemeine Treiben im Flugzeug oder die erste Mahlzeit, dass die ersten beiden Stunden schnell verfliegen. In der restlichen Zeit werden endlich mal die ganzen Filme geschaut, die schon ewig auf der Liste stehen oder es wird etwas geschlafen.

Nach der Ankunft:

  • Frisch machen…: ist das Zauberwort. Gerne schon im Flugzeug, da die Bordtoiletten jedoch winzig sind, bietet sich meist eher die Toilette am Zielflughafen an. Obwohl dies ja meist auch nur Katzenwäsche ist, fühlt man sich danach doch um einiges besser. Das heißt, Zähne putzen, Gesicht waschen und eincremen, Deo erneuern, ggf. Contactlisen einsetzen, wer mag kann etwas Mascara und Concealer auftragen, Haare kämmen, fertig! Fast wie neu. Der Rest erledigt das freudige Strahlen über die Ankunft und die bevorstehenden Abenteuer.

Das Tasty Travel Komfort-Kit:

Da wir bereits ein paar Langstreckenflüge halbwegs unbeschadet überstanden haben, möchten wir euch im folgenden kurz und knackig auflisten welche Utensilien dazu beigetragen haben:

  • dicke Socken
  • Feuchtigkeitscreme für Gesicht und Hände
  • Zahnbürste und -Pasta
  • Hygienegel oder Feuchttücher
  • (Meerwasser-) Nasenspray, Nasensalbe, Augentropfen
  • Halslutschtabletten wie Salbeibonbons
  • Brille und Contactlinsenflüssigkeit
  • wichtige Medikamente, die täglich genommen werden müssen
  • Kaugummis für Start und Landung
  • Kleine Bürste und Haargummis
  • Schlafmaske
  • Ohropax
  • aufblasbares Nackenkissen
  • Kopfhörer
  • Smartphone, Tablet, Powerbank
  • eBook-Reader und/oder Buch, Zeitschriften
  • Notizbuch und Stift
  • Reiseführer
  • Ersatzunterbüx und T-Shirt (falls der Backpack abhanden kommt, just say it!)
  • dünner Schal
  • Trinkflasche Wasser und Snacks

Die sonstigen Utensilien des Handgepäcks wie Dokumente, Flugtickets sind in unserem Komfort-Kit nicht aufgeführt, lassen sich jedoch auf unserer Packliste finden. Hier geht es einzig und allein um den Reisekomfort.

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