Nachdem wir auf Neuseelands Nordinsel schon viele Eindrücke, Erlebnisse und Erfahrungen mit dem Campervan(-Life) gesammelt haben, stürzen wir uns nun in zwei weitere Wochen Roadtrip über die Südinsel. Wir haben Blut geleckt: Die Art der Fortbewegung und das Leben im Camper begeistern uns vollends, sodass wir es kaum erwarten können, zu neuen Abenteuern aufzubrechen. Also, Geschirr und Lebensmittel festzurren, Straßenkarte ausbreiten, ausknobeln wer fährt, und schon gehts los. Hier lest ihr alles über den ersten Teil unseres Roadtrips von Wellington nach Christchurch.
Tag 8: Wellington – Picton – Kina Recreation Reserve (276 Kilometer)
Der Wind zerrt an unseren Klamotten, die Passagiere drängen sich in die wenigen geschützten Ecken an Deck der Fähre. Während des Überfahrt von Wellington auf Neuseelands Nordinsel nach Picton auf der Südinsel zeigt sich Neuseelands raue Natur einmal mehr von der schönsten Seite: Unter klarem Himmel fährt das Schiff in der Morgensonne entlang sattgrüner Hänge durch die mit tiefblauem Wasser gefüllten Fjorde des Marlborough Sounds.
Ungewohnt früh klingelte um 6 Uhr am Morgen der Wecker. Doch weil wir die Tickets für die Überfahrt erst zwei Tage zuvor gekauft hatten, war die Auswahl bei den Fahrtzeiten schon ziemlich beschränkt. Aber so haben wir mehr Zeit für die Weiterfahrt auf der Südinsel.
Auf dem Parkdeck der Fähre steht unser Campervan dicht an dicht mit anderen Campervans und riesigen Lkw. Die Überfahrt darf man dort natürlich nicht verbringen, sodass wir uns zunächst eine gemütliche Ecke suchen, in der wir Akkus aufladen, Fotos sortieren, die weitere Planung besprechen und ein kleines Frühstück einnehmen.
Doch bald zieht es uns an Deck, wo wir uns mal wieder an all der Natur nicht sattsehen können.
Nach gut dreieinhalb Stunden besteigen wir in Picton unseren sehr lieb gewonnenen Camper und brausen von der Fähre – bis an den nächstgelegenen Straßenrand. Wir haben nämlich absolut keine Ahnung, was wir als nächstes ansteuern. Also Straßenkarte aufklappen, mit dem Handy Google und Reiseblogs durchstöbern und parallel dazu das Reisebuch nach Südinsel-Notizen durchblättern. Sollen wir eine Weingut-Tour machen, den Abel Tasman Nationalpark besuchen, die Südinsel links oder rechts herum bereisen? Letztendlich entscheiden wir uns, in Richtung Nelson und die Tasman Bay aufzubrechen, sodass wir keinen Umweg machen müssen, falls wir uns doch noch umentscheiden sollten.
Wir steuern den Campingplatz im Kina Recreation Reserve an. Er liegt direkt am Meer und hat ein sympathisches Hippie-Flair. Wir ziehen mal wieder das große Stellplatz-Los und parken unseren Camper direkt am Steinstrand.
Der Platz wird von Jenny geleitet, die in einem riesigen Peter-Lustig-Bauwagen lebt und sich immer über den Austausch mit den Besuchern freut. Der Platz ist mit allerhand Muscheldeko, bunten Fähnchen sowie Bücher- und Trödelkisten gespickt. Alles wirkt wunderbar selbst gemacht. Die anderen Camper sind meist jung oder jung geblieben, machen BBQs, trinken Bier und lassen Joints herumgehen. Ein netter Ort für unsere erste Nacht auf der Südinsel. Einziges Manko: Obwohl wir uns schon ein bisschen an Plumpsklos gewöhnt haben, stellt uns dieser Platz nochmal auf die Probe. Es stinkt Tränen treibend, sodass ich mir die Notwendigkeit jedes Klogangs dreimal überlege. Puh! Macht aber nix, denn wir schlafen zum Meeresrauschen und dem Gebimmel eines Muschelmobiles ein.
Campingplatz: Kina Recreation Reserve
Anfahrt: Unproblematisch, jedoch ist der Platz recht klein und für sehr große Camper eher ungeeignet
Stellplätze: Teilweise im Wald und am Meer auf Schotter und Gras
Sanitäre Anlagen: Plumpsklo (mit Geruch des Todes!), Waschbecken
Strom: Nein
Abwasserstation: Nein
Kosten: 5 NZ-Dollar pro Person/Nacht
Fazit: Netter Hippie-Platz mit Charme und netter Besitzerin
Abendessen: Pasta mit grünem Spargel, Spinat, Bacon und shredded Chicken
Tag 9: Kina Recreation Reserve – Pancake Rocks – Rapahoe (306 Kilometer)
Der erste Tag auf der Südinsel startet zwar entspannt und sonnig, doch was wir zu dem Zeitpunkt noch nicht wissen: Während unserer Zeit auf der Südinsel wird es an jedem Tag regnen. Doch wir starten frohen Mutes in Richtung Pancake Rocks. Unterwegs halten wir an vielen Parkplätzen und Straßenrändern, bewundern prächtige knallpinke Fingerhüte und können uns an der beeindruckenden Natur Neuseelands nicht satt sehen. Wir kommen vorbei an Orten die Mapua, Motupiko und Murchinson heißen und nähern uns der Westküste.
Ab mittag gesellt sich dann unser neuer Begleiter, der Regen, dazu. Als wir bei den Pancake Rocks ankommen, schüttet es aus einem grauen Himmel. Wir überlegen ganz kurz, ob sich das Aussteigen aus dem warmen und halbwegs trockenen Wagen für die paar Steine wirklich lohnt. Zum Glück überwinden wir unseren Schweinehund, denn ja, es lohnt sich! Und durch das wilde Wetter wirken die Pancake Rocks noch dreimal beeindruckender auf uns. Das raue Wetter peitscht die See auf, die sich gegen die Klippen schmeißt und ihre Gischt an die Steine wirft. Hoch darüber türmt sich der dunkle feuchte Fels in flachen Schichten zu den Pancake Rocks auf.
Anschließend steuern wir für die Nacht einen kostenpflichtigen Holiday Park an, da wir dringend frische Wäsche und Strom benötigen. Unser Stellplatz liegt direkt am Meer, was uns heute gar nicht so geheuer ist. Denn kräftige Windböen wackeln an unserem Campervan und nur ein paar Meter entfernt rollen permanent ziemlich große Wellen an den Strand. Für eine kleine Sekunde befürchten wir, dass uns der Ozean in der Nacht hinfortspült. Doch glücklicherweise steht unser Camper etwas erhöht, sodass eigentlich keine ernsthafte Gefahr besteht. Ein bisschen mulmig ist uns trotzdem.
Das Registrieren auf dem Platz ist etwas verwirrend und umständlich. Auf dem Gelände wieselt die ganze Zeit eine Art Hausmeister herum, der zwar Auskunft gibt, dass zu den Bürozeiten jemand kommen wird, und uns Münzen für Waschmaschine und Trockner wechselt, aber so richtig scheint ihm nicht klar zu sein, was er eigentlich tut. Schließlich sitzt er selbst um 18 Uhr im Büro und wir können uns bei ihm anmelden. Warum das vorher nicht ging, obwohl die entsprechenden Formulare bereit lagen, konnte an dieser Stelle nicht geklärt werden. Auf dem Gelände steht allerhand Trödel herum, tropfnasse Kleidung liegt im Regen neben kaputten Stühlen. Es wirkt ziemlich kramig, doch die Stellplätze selbst sind ordentlich.
Während es weiter regnet, spielen wir mit anderen Campern um die große Waschmaschine und den flotten Trockner quasi „Schnick, Schnack, Schnuck“. Denn wenn wir schon viel Geld für einen Stellplatz ausgeben, wollen wir auch was davon haben, und klamme Kleidung würde in unserem feuchten Camper bei um die 15 Grad nicht trocknen. Aber wir haben Glück (oder einfach ein besonders freundliches Lächeln) und können alle Klamotten waschen und nach zwei Durchgängen im Trockner wieder im Camper verstauen.
Während wir uns ein Abendessen mit Wohlfühlfaktor (Hackbällchen, Kartoffelbrei und Erbsen mit Sauce) zubereiten, macht der Regen eine kurze Pause und präsentiert uns ein wunderbares Naturspektakel, als die glutrote Sonne hinter dem Horizont versinkt, während ihre Hitze noch ausreicht, um Dampf vom Strand aufsteigen zu lassen. Herrlich! Der Sonnenuntergang war es uns sogar wert, das Essen kalt werden zu lassen, obwohl das sonst bei uns höchste Priorität hat.
Campingplatz: Rapahoe Bay Holiday Park
Anfahrt: Unproblematisch, jedoch ist der Ort Rapahoe nicht durch ein Ortsschild gekennzeichnet, sodass wir erstmal entspannt am Campingplatz vorbei gefahren sind
Stellplätze: Ca. zwei Handvoll, die Stellplätze sind festzugewiesen
Sanitäre Anlagen: Zwei Duschen, die sich abgetrennt im Aufenthaltsraum befinden, Spültoiletten und Waschbecken; Gemeinschaftsküche, Waschmaschinen und Trockner
Strom: Ja
Abwasserstation: Ja
Kosten: 17 NZ-Dollar pro Person/Nacht
Fazit: Solider Campingplatz, der, wenn man so einen Stellplatz erwischt, einen schönen Blick auf das Meer bietet, kramiges Ambiente, für ein paar Tage aber gut
Abendessen: Hackbällchen mit Kartoffelbrei und Erbsen
Tag 10: Rapahoe – Franz-Josef-Gletscher (184 Kilometer)
Unsere schlimmste Befürchtung ist nicht eingetroffen: Wir sind nicht weggespült worden. Aber wir erwachen klamm und kalt nach einer unruhigen Nacht. Der Regen hat nochmal eine Schippe drauf gelegt und die Nacht durchgearbeitet. Im Van läuft das Kondenswasser träge an den Fenstern hinab – ein Phänomen, das uns die nächste Zeit begleiten wird und mich in den Wahnsinn treibt. Jedoch bleibt es nicht aus, wenn man bei diesem Wetter im Fahrzeug schläft, kocht und die nassen Schuhe auch noch irgendwo trocknen. Campervan-Life: manchmal romantisch, manchmal anstrengend, immer abenteuerlich.
Das Frühstück wärmt von innen und weckt unsere Lebensgeister. Es wird Zeit in noch kältere Gefilden aufzubrechen: Wir wollen zu den Neuseeländischen Alpen mit den Franz-Josef- und Fox-Gletschern. Dafür müssen wir jedoch erstmal ein gutes Stück mit dem Camper fahren.
Für uns geht es seit Picton stets über den Highway 6. Auf dem Weg erhaschen wir zunehmend Blicke auf schneebedeckte Berge und sind immer wieder hin und weg. Die Kombination aus saftigen grünen Wiesen und gezuckert ausschauenden Bergen lässt uns in Verzückung geraten.
Als wir am frühen Nachmittag unseren Campingplatz in unmittelbarer Nähe des Franz-Josef-Gletschers erreichen, machen wir uns in der Touristeninformation erstmal schlau, wie wir den Gletscher (und welchen der beiden denn überhaupt?) am besten bewundern können. Die Auswahl reicht von Helikopter-Flügen über Mehrtageswanderungen und Gletscherbesteigungen bis zu kleinen Spaziergängen an die Gletscher heran. Da wir weder über das nötige Kleingeld für einen Helikopter-Flug noch über Wanderausrüstung verfügen, entscheiden wir uns für einen eineinhalbstündigen Spaziergang zur Zunge des Franz-Josef-Gletschers. Da wir die Touristenmassen vermeiden wollen, beschließen wir am nächsten Morgen früh aufzubrechen.
Doch bis dahin haben wir noch einen ganzen Nachmittag vor uns. Phillip nutzt ihn, um an einem Blogbeitrag zu schreiben, ich besuche den nahe gelegenen Hot Pool. Der Glacier Hot Pool besteht aus drei Schwimmbecken mit 36, 38 und 40 Grad warmem Wasser. Genau das richtige für einen Frostköddel wie mich. Umgeben von herrlichen Grünpflanzen kommt bei mir Regenwald-Feeling auf. Weil Sonnensegel die Bassins überspannen, kann man auch bei starker Sonne oder – wie in meinem Fall – starkem Regen baden. Der hat mich überhaupt nicht gestört, denn ich konnte in wunderbar warmen Wasser entspannen während mir der kühle Regen ins Gesicht tropfte. Funfact: In den Umkleidekabinen gibt es ein Gerät das ähnlich einer Salatschleuder nasse Badekleidung trocknet. Nach zwei, drei Durchläufen ist der Bikini nur noch leicht feucht. Praktisch!
Bevor wir uns im hoffentlich wärmenden Zwiebellook zum Schlafen legen, bereiten wir uns zum Abendessen endlich die von Phillip sehnsüchtig erwarteten (Riesen-)Sandwiches mit shredded Chicken zu – ein wärmendes Chilli wäre mir ehrlich gesagt lieber gewesen.
Campingplatz: Glacier Country Campervan Park
Anfahrt: Unproblematisch
Stellplätze: Sehr viele von grünen Hecken umgebene Stellplätze, mit oder ohne Strom
Sanitäre Anlagen: Spültoilette, Duschkabinen und Waschbecken; Gemeinschaftsküche
Strom: Ja
Abwasserstation: Ja
Kosten: 39 NZ-Dollar pro Campervan/Nacht für Stromstellplatz
Fazit: Die Stellplätze waren durch die Hecken recht gemütlich, die sanitären Anlagen sauber, die Küche allerdings ziemlich klein. Guter Ausgangsplatz für Unternehmungen am Franz-Josef-Gletscher
Abendessen: Sandwich mit shredded Chicken, Gemüse und Salat
Tag 11: Franz-Josef-Gletscher – Lake Wanaka (286 Kilometer)
Mit eiskalten und steifgefrorenen Gliedern schälen wir uns aus dem Bett. Trotz Pyjama-Zwiebellook, Mütze und Omas selbstgestrickten Socken haben wir uns während der Nacht wirklich den Popo abgefroren. Das Thermometer ist nachts auf drei Grad gefallenen und weiterer Regen hat im Campervan für ein feucht-klammes Klima gesorgt. Hatte ich erwähnt, dass unser Wohngefährt keine Heizung hat? Brrrrr. Gut, dass wir ein frühes Morgenprogramm haben, an Ausschlafen wäre eh nicht zu denken gewesen.
Dick eingepackt machen wir uns auf den Weg zum Franz-Josef-Gletscher. Die Knie-Gelenke quietschen, die Finger haben Schwierigkeiten die Kamera zu bedienen, die Zähne klappern fast aufeinander. Also legen wir noch einen Zahn zu und gehen schnellen Schrittes die ersten Meter Richtung Gletscher. Der Gedanke, bei diesen Temperaturen auch noch auf eine riesige Eismasse zuzulaufen, ist nicht sehr erwärmend.
Der Weg zum Gletscher führt zunächst durch ein kleines Waldstück, bis sich die Vegetation öffnet und den Blick auf das Eis freigibt. Unterwegs erklären Tafeln die Vergangenheit des Gletschers und zeigen, bis wohin er in früheren Jahren gereicht hat. Erschreckend mit eigenen Augen zu sehen, was der Klimawandel hier angerichtet hat. Man kann dem Gletscher beim Abschmelzen förmlich zusehen. Mal wieder eine Gelegenheit, über seinen eigenen ökologischen Fußabdruck nachzudenken.
Der weitere Weg durch die Landschaft erinnert an… hmm, an was eigentlich? Vielleicht an eine begrünte Mondlandschaft? Einen steinigen und zugleich feucht-schlammigen Wald? Mir fällt kein passender Vergleich ein, denn das Gelände durch das wir laufen war vor einigen Jahrzehnten unter einer meterdicken Eisschicht verborgen. Es wirkt unbekannt und unnatürlich, dennoch könnte es kaum natürlicher sein.
Wir nähern uns immer mehr der Gletscherzunge, unseren Weg säumen Schilder, die das Stehenbleiben verbieten, da mit Steinlawinen zu rechnen ist. Gut, dass der Marsch nicht so anstrengend ist, denn Pausen fallen somit aus.
Oben angekommen stehen wir vor der weiß-blauen Eisfläche und sind schon etwas beeindruckt. Jedoch wird die Freude etwas getrübt, wenn man sich nochmal bewusst macht, wie riesig der Gletscher noch vor wenigen Jahrzehnten war. Der Anblick ist trotzdem den Weg wert und der Denkanstoß ja sowieso.
Wir machen uns auf den Rückweg und beglückwünschen uns angesichts der uns entgegenkommenden Touristengruppen einmal mehr, dass wir uns so früh aufgemacht haben.
Obwohl wir uns warm gelaufen haben, entscheiden wir uns gegen einen weiteren Gletscherbesuch, fahren am Fox-Gletscher vorbei und steuern den Lake Wanaka an, unser Ziel für den Abend.
Die Route könnte mal wieder kaum schöner sein. Immer wieder haben wir Bergkuppen vor Augen, die Strecke schlängelt sich durch Nationalparks.
In Wanaka angekommen, haben wir das Gefühl, in einem Ski-Urlaubsort gelandet zu sein. Die schneebedeckten Berge des Nationalparks Mount Aspiring stehen gewaltig im Hintergrund der Ortschaft. Gerade so, als würde man sich gleich seine Ski schnappen und sich auf den Weg zur Abfahrt machen.
Unser Campingplatz liegt außerhalb des Ortes, direkt am Lake Wanaka. Wir beschließen spontan, zwei Nächte zu bleiben. Ungläubig fragt uns die Besitzerin ob das unser Ernst sei, da das Wetter ja unverhältnismäßig schlecht und kalt sei. Ach wo, wir kommen schon klar und ein bisschen Ruhe brauchen wir auch mal. Wir werden sehen, ob das eine gute Idee war. Wir suchen uns einen Stellplatz direkt am See und mittlerweile bin ich zu der Erkenntnis gekommen, dass ich mein Reisegepäck um Gummistiefel erweitern sollte.
Tag 12: Lake Wanaka
Ich wache mit der Gewissheit auf, dass an den Scheiben unseres Campervans mal wieder in Sturzbächen die nasse Mischung aus Atemluft und Kochausdünstungen herunterläuft und bin schon etwas bedient. Noch vor dem Zähneputzen wische ich mit Küchenpapier die Scheiben trocken, um wenigstens für ein paar Minuten aus dem Fenster in den grau-trüben Morgenhimmel schauen zu können.
Die Nacht war kalt und klamm, und eigentlich wünsche ich mich mit einer Wärmflasche ins heimische Bett, von wo aus ich einfach im Schlafanzug, ohne Schuhe und Regenjacke, zum Zähneputzen laufen kann. Aber nein, stattdessen ziehe ich die Regenjacke über meine drei Lagen Schlafkleidung, zwänge mich mit Wollsocken in die Turnschuhe, packe meine Waschutensilien in einen Jutebeutel und klemme mir das Handtuch unter den Arm. Hinaus gehts zu den Gemeinschaftsbädern und der sechsminütigen, kostenpflichtigen Dusche. Bei dem Wetter ist Haare waschen leider nicht drin, denn ebenso wie ich keine Wärmflasche im Reisegepäck mit mir führe, fehlt natürlich auch der Fön. Als ich frisch und fertig aus der Dusche komme, steht dort eine andere Frau mit Fön und Glätteisen und zieht sich gerade den perfekten Lidstrich, ich hoffe wasserfest? Ich komme mir derweil trotz Dusche, aber mit leicht fettigen Haaren, daneben etwas…unschön vor (hier nochmal zum Gedankenhäppchen #1).
Im Campervan beschließen wir, dass wir uns einen richtigen gammeligen Vormittag machen. Wir frühstücken im Bett, bleiben unter der dünnen Bettdecke, trinken viel Kaffee, essen noch mehr Schokolade und sortieren Fotos. Irgendwie echt gemütlich. Obwohl wir für Wifi bezahlt haben, reicht die Verbindung nicht aus, um die Fotos in den Blog hochzuladen, sodass wir uns für Kaffee und Kuchen (und Internet) auf den Weg in die Stadt machen. Bei Big Fig gönnen unseren kalten Knochen und mürrischen Gemütern einen guten Flat White und Orangen- sowie Rosenküchlein. Zum Arbeiten kommen wir allerdings trotzdem kaum, denn nach kurzer Zeit verwickelt uns ein älteres kanadisches Ehepaar, das auf achtwöchiger Reise durch Neuseeland und Australien ist, in ein Gespräch. Es ist immer wieder interessant im Austausch mit anderen Menschen zu erfahren wie das Leben in deren Heimat aussieht, wie das Gesundheits- oder Schulsystem funktioniert, wie studiert und gelebt wird.
Am frühen Abend kaufen wir uns Popcorn und Kekse, denn wir gehen ins Kino! Bitte was? Genau, eigentlich würden wir im Urlaub vermutlich niemals auf den Gedanken kommen, ins Kino zu gehen. Aber erstens sind wir jetzt so lange unterwegs, dass man das ja schon nicht mehr Urlaub nennen kann. Und zweitens – das ist viel wichtiger – bin ich bekanntermaßen so ein riesiger Harry-Potter-Fan, sodass ich unmöglich den neuen Film verpassen kann. Im Saal des Cinema Paradiso stehen anstelle von Kinositzen zahlreiche Sofas, üppige Sessel, ein halbes Auto und alte Bussitze…witzig.
Danach dinieren wir in einem mittelmäßigen Burgerladen. Hmm, im Camper hätten wir noch Knoblauchbrot gehabt, das wäre eindeutig die bessere Wahl gewesen. Zumal wir dann auch vor dem plötzlich einsetzenden starken Regenguss wieder im Campervan gewesen wären. Hätte, hätte, Fahrradkette und so. Wir werden beide so nass geregnet, dass ich für einen kurzen Moment Tränen in den Augen habe. Mir ist so kalt, dass ich kaum Auto fahren kann, ich ahne, dass die Klamotten vermutlich erst übermorgen trocken sind, die Nacht wird bestimmt wieder sehr kalt und überhaupt: Ich hasse Regen! Ich will wieder auf die sonnige Nordinsel!
Gute Nacht!
Campingplatz: Glendhu Bay Motorcamp
Anfahrt: Unproblematisch
Stellplätze: Stellplätze mit viel Platz auf weitläufigem Gelände
Sanitäre Anlagen: Spültoilette, Duschen, Gemeinschaftsküche
Strom: Ja
Abwasserstation: Ja
Kosten: 36 NZ-Dollar pro Campervan/Nacht
Fazit: Schöner Campingplatz, gute sanitäre Anlagen, schöne Lage, schlechtes Wifi
Abendessen: Erbsen-Carbonara mit Knoblauchbrot und Burger mit Fritten (auswärts)
Tag 13: Lake Wanaka – Mavora Lakes (223 Kilometer)
Stiegen mir am Abend zuvor vor lauter Kälte, Frust und Regen ein paar Tränchen in die Augen, so taten sie es jetzt vor lauter Glück. Und nicht nur eines, sondern sogar drei oder vier. Die Aussicht lässt mich völlig sprachlos verharren: Die Morgensonne und die Bergkuppen spiegeln sich mit geradezu absurder Perfektion im Lake Wanaka wieder, dass es einfach nur ein Augenschmaus ist. Wir stehen am Seeufer, halten uns an den Händen, staunen, machen unzählige Fotos, lassen Steine über das spiegelglatte Wasser flipschen (Phillip schafft es acht Mal, ich habe es selbst gesehen!) und staunen weiter. Dankbar für diese Momente, für diese Anblicke, für die Gewissheit, dass nach Regen auch Sonne kommt, für die Reise, für uns…kitschig, aber wahr.
Die Sonne bleibt uns noch weiter erhalten, sodass wir (und den endlich erfolgreich hochgeladenen Bildern) unseren Camper mit zu allen Seiten geöffneten Türen sowie unsere Schuhe auf einem Parkplatz trocknen lassen können, bevor wir vom Lake Wanaka Abschied nehmen. Obwohl die zwei Tage aufgrund des Wetters weit weniger erholsam und entspannend waren als geplant, fällt es uns nicht leicht aufzubrechen. Bei Sonnenschein wird nochmal deutlich wie unfassbar schön die Region Otago ist, die im 19. Jahrhundert durch den Goldrauch bekannt wurde. Trotzdem zieht es uns weiter. Wir steuern die Mavora Lakes an.
Bis dahin schlängeln sich die Straßen wieder munter bergauf und bergab. Obwohl wir uns am Griff der Türrahmen festhalten und in engen Kurven inständig hoffen, dass uns kein Fahrzeug entgegen kommt, erfreuen wir uns auch immer wieder an der grandiosen Aussicht, die Bergstraßen so mit sich bringen.
Wer die Gegend um Queenstown befahren möchte, sollte sich allerdings über die aktuelle Wetter- und somit Straßenlage informieren. Denn durch die Höhenlage kann es zu Schneefall und damit einhergehenden Straßensperrungen kommen. Wir haben jedoch Glück und können einfach nur die Aussicht genießen.
Obwohl wir fast direkt an Queenstown vorbeikommen, machen wir dort keinen Halt. Queenstown ist vor allem als Adrenalinstadt bekannt, nirgendwo gibt es so viele Möglichkeiten sich eine Portion Action abzuholen: Bungeejumping, Rafting, Klettern, Tandemsprünge und vieles mehr. Obwohl wir kurz überlegen, ob diese Reise nicht die Gelegenheit für einen Bungeesprung wäre, entscheiden wir uns dagegen. Diese Unternehmungen sind zum einen recht kostspielig (und wir investieren ja meist lieber in Essen) und zum anderen sind wir von der Natur Neuseelands und der Reiseart an sich schon völlig begeistert, sodass wir zu keiner Zeit das Gefühl hatten, dass wir etwas verpassen oder unsere Erlebnisse durch Action aufpeppen müssen.
Für die letzten Kilometer Straße zu den Markova Lakes hat offenbar der Teer gefehlt, sodass wir uns ganze 36 Kilometer im Campervan durchschütteln lassen müssen und im Slalom um die Schlaglöcher herumkurven. Stehen am Beginn der Schotterstraße noch ein paar einsame Farmen so sind alsbald nur noch Schafe zu sehen. Und weitere Schafe. Und noch mehr Schafe.
Uns lässt all das Gerüttel, die immerzu springenden Kieselsteinchen und der Gedanke, dass wir womöglich mit einer Strafe rechnen müssen (laut Mietvertrag dürfen wir solche Strecken wohl nicht fahren, aber ganz sicher sind wir uns zu dem Zeitpunkt noch nicht) ganz schön den Schweiß auf der Stirn stehen. Nach über einer Stunde nähern wir uns jedoch endlich den Seen. Da es hier keinen Campingwart gibt, registrieren wir uns selbst und werfen das Geld in eine Kasse. Unser Gehirn scheint durch all die Schüttelei einen kleinen Schaden bekommen zu haben, denn wir werfen, jedoch in fester Überzeugung den richtigen Betrag errechnet zu haben, viel zu wenig hinein. (Kleine Anmerkung: wir haben den fehlenden Betrag natürlich noch nachgereicht. Sogar 12 NZ-Dollar zu viel, da wir kein passendes Kleingeld mehr hatten. Das ist bestimmt gut für das Karma-Konto.)
Während wir weiter durch kleine Wälder ruckeln, lichten sich diese allmählich und geben den Blick auf ein wunderschönes Bergpanorama frei. Wir folgen den Schildern zu den Stellplätzen und… sind ernüchtert. Dafür sind wir jetzt so lange die Schotterpiste entlanggekrochen?! Wir stehen auf einer Art Plateau, hören Wasser plätschern, sehen jedoch keinen See und starren direkt auf einen Baum. So ganz können wir die positiven Bewertungen des Campingplatzes nicht verstehen. Wir beschließen erstmal einen Spaziergang zu unternehmen und entdecken Schilder, die auf weitere Stellplätze hinweisen.
Kurze Zeit später sitzen wir wieder im Campervan und suchen uns einen neuen Stellplatz und siehe da: Jetzt verstehen wir die positiven Bewertungen. Wir halten schließlich direkt am See, den wir uns lediglich mit drei radelnden Campern teilen (ob denen von der Schotterpiste auch so der Hintern weh tut?). Es ist herrlich ruhig, einsam, wunderbar. Die Natur fasziniert uns immer wieder aufs neue. Ein klein wenig ärgern wir uns, dass wir für den übernächsten Tag eine Tour zum Milford Sound gebucht haben und somit nicht zwei Nächte bleiben können.
Bei einem Glas Weißwein (stilecht im Plastik-Weinglas) machen wir das erste Mal Bekanntschaft mit Sandflies. Stellt euch einen riesigen Mückenschwarm vor, der sich auf jeden kleinste Stückchen Haut stürzt, in Ohren und Nase fliegt und sich auch von Bekleidung nicht stoppen lässt. Und nun das ganze 100 mal schlimmer. Die kleinen Biester beißen einem nämlich kleine Hautfetzen heraus und verpassen einem Pusteln, die auch vier Wochen später noch jucken. Oh, und Insektenspray interessiert sie auch nicht die Bohne. Somit verspeisen wir unser Abendessen bei geschlossener Tür und gehen vor dem Zubettgehen nochmal auf Sandflies-Jagd. Natur pur! Trotz dieser wirklich unangenehmen Episode ist dies einer der schönsten Campingplätze unserer Tour. Da es hier keinen Handyempfang gibt, lenkt uns nichts von dieser Schönheit ab.
Campingplatz: Mavora Lakes
Anfahrt: Sehr beschwerlich auf einer langen Schotterpiste
Stellplätze: Es gibt nicht den einen Platz, sondern die Stellplätze sind auf einem riesigen Gelände verteilt, sodass man sich seinen Wunschplatz einfach suchen muss
Sanitäre Anlagen: Plumpsklo, kein Waschbecken, jedoch ein Wasserhahn vorhanden
Strom: Nein
Abwasserstation: Nein
Kosten: 8 NZ-Dollar pro Person/Nacht
Fazit: Wunderschöner Stellplatz in der puren Natur, wenig Menschen, viele Sandflies
Abendessen: Pasta mit Pesto und Knoblauchbrot
Tag 14: Mavora Lakes – Te Anau – Knobs Flat (131 Kilometer)
Am nächsten Morgen staunen wir über die beeindruckende Ruhe die uns umgibt. Es ist so friedlich, dass wir ganz andächtig das Frühstück zubereiten und nochmal den Anblick auf See und Berge in uns aufsaugen, bevor wir uns wieder auf den Rückweg machen. Zurück in die Zivilisation.
Funfact: Bei den Mavora Lakes wurde die Abschlussszene vom ersten Teil der Herr-der-Ringe-Trilogie gedreht.
Wir holpern und ruckeln uns mehr schlecht als recht über die lange Schotterpiste zurück zum Highway. Aber es ist endlich mal Zeit, unser Hörbuch aufmerksam zu Ende zu hören. Auch fein. In Te Anau haben wir dann endlich Gelegenheit, ein großes Versäumnis nachzuholen. Denn obwohl wir nun schon einige Tage in Neuseeland unterwegs sind, haben wir noch keinen Pie gegessen. Und da Te Anau nicht nur einen kleinen Pie-Laden zu bieten hat, sondern auch an einem wunderschönen, riesigen See gelegen ist, gefällt es uns hier gleich doppelt gut. Wir entscheiden uns für Hähnchen-Bacon- und Hähnchen-Pie und genehmigen uns dazu ein alkoholfreies Ginger Beer. Die Sonne meint es gerade auch wieder sehr gut mit uns und verpasst uns während des Mittagessens im Freien tatsächlich eine rote Nase.
Im Gespräch mit einem neuseeländischen Farmer-Ehepaar erfahren wir, dass wir uns lieber für Lamm-Pie hätten entscheiden sollen, denn das sei typisch Neuseeländisch. Die beiden betreiben eine Schaffarm einige Kilometer entfernt von Te Anau und sind einigermaßen erstaunt, wenn nicht gar schockiert, dass wir während unseres Neuseelandaufenthaltes noch kein Lamm gegessen haben. Sie berichten, dass sie einige Tausend Schafe besitzen und sie viel nach Deutschland exportieren. Es ist schön, wie lässig und selbstverständlich wir hier mit anderen Menschen ins Gespräch kommen. Damit wir endlich zu unserem Lamm-Erlebnis kommen, kaufen wir direkt Lamm-Bratwürstchen, die wir abends mit Gemüse, Couscous und Joghurtdip essen wollen. Wir spazieren noch etwas am schönen See entlang und machen uns dann auf den Weg zu unserem Schlafplatz.
Von Te Anau führt ein Highway direkt zum Milford Sound, den wir am am frühen Morgen besuchen wollen. Der Highway selbst ist eigentlich schon fast eine Reise wert. Er führt uns vorbei an wunderschönen Wiesen mit prächtigen Lupinen, schneebedeckten Bergkuppen und kleinen Seen. Für die Strecke zum Milford Sound sollte man also unbedingt Zeit einplanen, es gibt links und rechts allerhand zu bewundern.
Die Sonne ist uns weiterhin treu als wir an unserem Campingplatz ankommen, der den witzigen Namen „Knobs Flat“ trägt. Wir nutzen die Sonne um unsere Wäsche draußen zu trocknen (es gibt es keinen Wäschetrockner) und unsere Glieder aufzuwärmen. Ein empfohlener kleiner Spaziergang zu einem nahgelegenen Wasserfall, fällt ins Wasser (Wortwitz!), weil wir keine wasserdichten Schuhe dabei haben und der Weg dahin somit unpassierbar ist. Nach kurzer Zeit setzt leider wieder der Regen ein und wir sitzen mit unserer hektisch von der Leine gepflückten Wäsche wieder im Campervan. Da wir diesen nicht mit zusätzlichem Wasserdampf vom Kochen befeuchten wollen, nutzen wir die Gemeinschaftsküche zum kochen und essen. Dort lerne ich eine andere Reisende kennen, die tatsächlich einen Fön dabei hat, sodass ich mit frischen gewaschenen Haaren und ohne Erkältung zum Milford Sound aufbrechen kann. Es sind auch durchaus die kleinen Dinge über die ich mich freuen kann.
Campingplatz: Knobs Flat
Anfahrt: Unkompliziert, immerzu am schönen Milford Sound Highway entlang
Stellplätze: ca. 15 Stück
Sanitäre Anlagen: Spültoilette, Duschen, Waschmaschine, Gemeinschaftsküche
Strom: Nein
Abwasserstation: Ja
Kosten: 20 NZ-Dollar pro Person/Nacht
Fazit: Ein gut ausgestatteter Campingplatz auf dem Weg zum Milford Sound, der Stellplatz ist okay für eine Nacht, nichts besonderes
Abendessen: Lamm-Bratwürstchen mit Gemüse, Couscous und Joghurtdip
Tag 15: Knobs Flat – Milford Sound – Monkey Island Road Reserve (295 Kilometer)
Um vom Knobs Flat zum Milford Sound zu gelangen, müssen wir unserem Campervan mal wieder einiges zumuten. Er ächzt und klappert manchmal sehr mühevoll vor sich hin und wir fragen uns zwischendurch, wie wir den Weg zurück wohl meistern.
Unser Plan, die erste Tour des Tages am Milford Sound zu buchen, um so den Touristenmassen zu entgehen, geht zwar auf, jedoch zeigt sich der Himmel noch sehr bedeckt und verschlafen. Immerhin gehört die Region zu den regenreichsten der Erde, also sollten dicke Wolken keine allzu große Überraschung sein. Putzmunter hingegen sind die Millionen Sandflies, die uns und die anderen Besucher bereits hungrig am Pier erwarten. Phillip und ich haben uns natürlich nicht mit Moskitospray eingesprüht, weil wir dachten, dass es schon nicht so schlimm werden würde. Haha! Am Pier haben sich die Menschen teilweise Schals und Tücher um das Gesicht gewickelt, nur noch die Nase freigelassen, und versuchen sich, wild um sich schlagend, die Biester vom Leibe zu halten. Ich tue es ihnen nach, bis ein Familienvater Mitleid hat und uns etwas von seinem Moskitospray anbietet.
Gegen 8.50 Uhr ruft der Kapitän des Katamarans alle an Bord, und pünktlich um 9 Uhr wird der Anker gelichtet. In den nächsten zwei Stunden schippern wir durch den Milford Sound der Kapitän versorgt uns mit vielen Informationen rund um den Sound. Der Milford Sound ist ein 14 Kilometer langer Fjord mit hohem Süßwasseranteil, der direkt in die Tasmanische See mündet. Da er Teil des Fiordland National Park der Südinsel Neuseelands ist, gehört er sogar zum Weltnaturerbe der UNESCO.
Die Aussicht ist trotz Wolken wirklich beeindruckend. Wir fahren an Wasserfällen vorbei, an Wäldern, die auf den Klippen Felsen wachsen, sehen Zwergpinguine und Robben die sich auf Steinen aalen. Auf dem Rückweg klart das Wetter auf, sodass wir sogar noch ein wenig blauen Himmel sehen.
Nach guten zwei Stunden lässt der Kapitän den Anker im Hafen zu Wasser, und wir machen uns mit dem Campervan auf den etwas gefürchteten Rückweg.
Tatsächlich befürchten wir ein paar Mal, liegen zu bleiben. Der Campervan stöhnt und, schlimmer noch, beginnt nach erhitztem Gummi zu stinken. Nach einer besonders steilen Tunneldurchfahrt, die uns noch mehr zum Schwitzen brachte (wer möchte schon IN einem Tunnel liegen bleiben?!), machen wir und zahlreiche andere Fahrer, eine kleine Pause bei geöffneter Motorhaube. Auf dem Parkplatz beobachtet Phillip in aller Ruhe einige Vögel (hier gehts zu seinem Gedankenhäppchen #2) und nach der Rast geht es wieder nach Te Anau um einzukaufen, Wasser zu wechseln und zu tanken.
Danach fahren wir mit vollem Elan zu unserem kostengünstigen Stellplatz für die Nacht. Wir parken mal wieder direkt am Strand hinter einer Düne und da die Sonne herrlich scheint, machen wir einen langen Spaziergang. In den letzten Sonnenstrahlen essen wir die Dinnerreste der letzten Tage und schlafen später zu dem Geräusch des tröpfelnden Regens ein.
Campingplatz: Monkey Island Road Reserve
Anfahrt: Unkompliziert
Stellplätze: ca. 20-25 Stellplätze, alle aufgereiht hinter der Düne
Sanitäre Anlagen: Plumpsklo, kein Waschbecken
Strom: Nein
Abwasserstation: Nein
Kosten: 8 NZ-Dollar pro Person/Nacht
Fazit: Obwohl alle Campervans recht eng nebeneinander aufgereiht stehen, ist der Platz durch die direkte Nähe zum Meer und Strand wunderschön
Abendessen: Reste der Vortage
Auf der Karte könnt ihr den ersten Teil unserer Route über die Südinsel nachvollziehen:
Dies war der erste Teil unseres Roadtrips über Neuseelands Südinsel. Im zweiten Teil nehmen wir euch vom Monkey Island Road Reserve bis nach Christchurch mit, wo wir uns schweren Herzens von unserem Campervan trennen. Doch bis dahin werden wir noch allerhand Beeindruckendes auf der Südinsel erkunden.