# 2: Vogelfreund

Der Kea, ein neuseeländischer Papagei

Zwar hatte ich damit gerechnet, dass ich mich unterwegs für neue Dinge öffne, dass eine plötzliche Begeisterung für Vögel dazugehört, hatte ich allerdings überhaupt nicht erwartet. Bislang waren mir die Viecher eher egal, ich kann vielleicht drei in Deutschland heimische Arten identifizieren (Möwe, Taube, Spatz), aber keine Amsel von einer Drossel oder eine Krähe von einem Raben unterscheiden.

Doch in Neuseeland gerate ich plötzlich in Verzückung, sobald ich exotisches Federvieh entdecke. Zum Beispiel schwarze, handballgroße Exemplare mit schreiend rotem Schnabel und einem ebensolchen Ring um die Augen, die am Strand die Wasserkante entlang fitzen. Oder weiße Enten und völlig schwarze Schwäne. Dazu noch kleinere, etwa spatzengroße Piepmätze mit gelbem Kopf, die hektisch durch die Luft wirbeln wie Laubblätter im Herbstwind. Außerdem gibt es Krähen (oder Raben?) Mit weißem Federkragen, die so weise aussehen, dass ich sie nach dem richtigen Weg im Leben fragen möchte. Darüber hinaus begegnen uns drei Keas, neuseeländische Papageien, die mit gelangweilter Routine auf einem Parkplatz zwischen Touristen patroullieren. Und immer wieder erklingt aus Bäumen und Büschen verrücktes Gezirpe, das klingt, als würde R2D2 Panflöte spielen.

Eine weiße Ente

Vielleicht rührt meine Begeisterung daher, dass das geflügelte Getier anders als der Rest der sichtbaren Fauna, verdeutlicht, dass wir am anderen Ende der Welt sind. Während Schafe und Rinder ein eher gewöhnlicher Anblick sind (die Kulisse, vor der sie sich tummeln natürlich nicht), sind die Vögel Exotik pur. 

Vielleicht überträgt sich die Faszination ja auf die heimischen Vögel und ich krieche künftig trällernd und pfeifend mit einem Feldstecher durch Wald und Flur.

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